Gerade Februar und März sind starke Monate in der Heidepflege, denn viele Maßnahmen, wie das Heide brennen, müssen vor der Brut- und Setzzeit erledigt werden.
Pflege der Lüneburger Heide: Ein Film über den Erhalt der atemberaubenden Natur
Die Lüneburger Heide erstreckt sich auf einer beeindruckenden Fläche von 157.000 Hektar und beherbergt eine vielfältige und faszinierende Natur. Von mystischen Mooren über duftende Laubwälder bis hin zu klaren Heidebächen und ausgedehnten Heideflächen bietet dieses Gebiet einen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Die Region wird von den Naturparks Südheide und Lüneburger Heide umfasst, die hauptsächlich aus Landschafts- und Naturschutzgebieten bestehen. Hier werden der Schutz der Natur und die nachhaltige Nutzung der Landschaft in Einklang gebracht.
Das Herzstück der Lüneburger Heide liegt im Naturpark Lüneburger Heide, der ein 23.440 Hektar großes autofreies Naturschutzgebiet umfasst. Dieses Gebiet beherbergt die größten zusammenhängenden Heideflächen Mitteleuropas.
Die Entstehung der Lüneburger Heide
Die Pflege der Lüneburger Heide erfordert erheblichen finanziellen, personellen und zeitlichen Aufwand. Nur durch diese sorgfältige Heidepflege blüht die Landschaft im Spätsommer in den leuchtenden Farben, die sie so berühmt gemacht haben.
Die Ursprünge der Heide reichen weit zurück. Die Böden, Geologie und das Relief haben sich während der vorletzten Eiszeit, der Saale-Eiszeit, entwickelt, die vor etwa 130.000 Jahren endete. Die Heide hat im Laufe der Zeit stark abgenommen. Im Vergleich zum 18. Jahrhundert machen die mit Heidekraut bedeckten Flächen nur noch ein Prozent ihres früheren Umfangs aus.
Die Geschichte der Lüneburger Heide reicht bis in die Anfänge der Jungsteinzeit zurück, etwa 2500 vor Christus. Zu dieser Zeit dominierten Eichen- und Birkenwälder die Region. Während der Jungsteinzeit begannen die Menschen sesshaft zu werden und begannen, die Wälder zu roden, um Acker- und Weideland sowie Bau- und Brennholz zu gewinnen.
Mit der Zeit führten intensive landwirtschaftliche Nutzung und Holzbedarf zu einer Verringerung des Baumbestands. Die Heide breitete sich aus, und die Heidebauernwirtschaft entwickelte sich. Heidschnucken weideten auf den Heideflächen und trugen zur Verjüngung und zum Wachstum der Heide bei.
Die Notwendigkeit der Heidepflege
Heidepflege ist von entscheidender Bedeutung, um zu verhindern, dass Heideflächen zu Waldflächen werden. Nährstoffeinträge aus der Luft fördern das Wachstum von Gräsern, die die Heide verdrängen. Pflegemaßnahmen entziehen dem Boden Nährstoffe, um sicherzustellen, dass die Heide nicht von anderen Pflanzen und Bäumen überwuchert wird.
Es gibt sechs verschiedene Arten der Heidepflege, die oft in korridorförmigen Abschnitten durchgeführt werden, um Raum für die Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten. Diese Pflegemaßnahmen erstrecken sich über das gesamte Jahr, da einige nur in warmen Monaten möglich sind, während andere das ganze Jahr über durchgeführt werden können.
Experten der Heidepflege
Einer der Experten, die sich um die Heidepflege kümmern, ist Dirk Mertens, ein Naturschutz- und Offenlandpflege-Experte beim privaten Verein Naturschutz Park Lüneburger Heide (VNP). Der Verein arbeitet zusammen mit anderen Akteuren daran, den Erhalt der Heide zu gewährleisten.
Gehölzentnahme und Beweidung
Die Entfernung von Bäumen, auch Gehölzentnahme genannt, ist ein wichtiger Bestandteil der Heidepflege. Bäume werfen Schatten und verdrängen die Heide, daher müssen sie entfernt werden. Ein Teil der Bäume bleibt jedoch als Lebensraum für Vögel und Insekten erhalten.
Die Beweidung durch Heidschnucken, eine alte Landschafrasse, spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Heidepflege. Die Heidschnucken weiden das ganze Jahr über in der Heide und verhindern so das Wachstum von Gehölzen und anderen unerwünschten Pflanzen.
Das faszinierende Phänomen des Heidebrands
Der Heidebrand ist zweifellos eine der spektakulärsten Pflegemaßnahmen. Dieses natürliche Feuer hat nichts Zerstörerisches an sich – im Gegenteil, es ist eine essenzielle Methode der Heidepflege. Neben der Beweidung ist Feuer sogar die natürlichste Ursache für die Entstehung und den Erhalt der Heidelandschaft. Über die Jahrtausende hinweg hat sich die Heide an das Feuer angepasst und kann von diesem profitieren.
Durch das kontrollierte Feuer werden Moos, Pflanzen und ein Teil der obersten Bodenschicht verbrannt. Die Asche bleibt auf dem Boden liegen, entzieht dem Boden Stickstoff, bewahrt jedoch gleichzeitig wichtige Spurenelemente. Dieser Prozess erhält die Heide in ihrem ursprünglichen Zustand.
Für den Heidebrand müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein: Wind, Luftfeuchtigkeit und die Bodentrockenheit spielen eine entscheidende Rolle. Der späte Winter eignet sich besonders gut für diese Pflegemaßnahme. Jeder Heidebrand wird von umfassenden Sicherheitsmaßnahmen begleitet und von Experten überwacht.
Weitere Pflegemaßnahmen
Andere wichtige Pflegemaßnahmen umfassen das Plaggen, das Abtragen der Vegetationsschicht, das Schoppern, und das Entkusseln. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Heide in ihrem natürlichen Zustand zu erhalten und Artenvielfalt zu fördern.
Die Bedeutung der Heidepflege
Dank der verantwortungsvollen Heidepflege von Naturschützern, Vereinen und Helfern erblüht die Lüneburger Heide jedes Jahr aufs Neue. Die weltberühmte Heideblüte und die reiche Tier- und Pflanzenvielfalt ziehen Einheimische und Besucher aus aller Welt an. Jeder kann einen Beitrag leisten, um die Einzigartigkeit der Lüneburger Heide zu bewahren und sie für zukünftige Generationen zu erhalten.
Die Pflege der Lüneburger Heide ist eine wichtige Aufgabe, die Natur und Mensch miteinander verbindet. Die faszinierende Landschaft, ihre Geschichte und ihre Artenvielfalt verdienen es, geschützt und gepflegt zu werden
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