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Unterlüß, Naturpark Südheide: Im Skandinavien der Südheide (Rundwege 5,4km, 18,6km)


©Partner der Lüneburger Heide GmbH
Wiesen am Waldrand
©Partner der Lüneburger Heide GmbH
Frosch am Ufer der Lutter
©Partner der Lüneburger Heide GmbH
Piktogramm zum Skandinavien der Südheide
©Partner der Lüneburger Heide GmbH
Blühende Wiese an der Lutter
©Lüneburger Heide GmbH/Alexander Kaßner
Heidebach Lutter
©Lüneburger Heide GmbH/Alexander Kaßner
Heidebach Lutter in Marwede
©Partner der Lüneburger Heide GmbH
Der Bach Schmalwasser in der Südheide
©Partner der Lüneburger Heide GmbH
Der Bach Schmalwasser in der Südheide
©Partner der Lüneburger Heide GmbH
Durchströmungsmoor am Bach Ahrbeck
©Partner der Lüneburger Heide GmbH
Quellbereich der Lutter
©Markus Tiemann/Lüneburger Heide GmbH
Dichter Wald auf der Wandertour
©Markus Tiemann/Lüneburger Heide GmbH
Idyllischer Waldweg
©Markus Tiemann/Lüneburger Heide GmbH
Durchströmungsmoor am Bach Ahrbeck
Die Wanderungen des W13 "Im Skandinavien der Südheide" führen durch die ausgedehnten Nadelwälder zwischen Weyhausen und Marwede. Eine Besonderheit sind die Magischen Orte, die von mehreren Künstlern gestaltet und mit Installationen versehen wurden. Dabei werden die Geschichte des Ortes oder andere besondere Begebenheiten thematisiert

Der nebenstehende Streckenverlauf zeigt die lange Tour an.
Am Ende der Beschreibung unter "Das dürfte Sie interessieren" finden Sie beide Wandertouren.

Wald des Nordens

Die hügelige Waldlandschaft mit der Kiefer als vorherrschender Baumart erinnert an Skandinavien, denn sie ähnelt den borealen Wäldern im Norden Europas. Am Boden der Wälder wechseln sich Zwergsträucher wie die Heidelbeere und die Preiselbeere ab. Dazwischen steht der Europäische Siebenstern mit seinen auffälligen weißen sternförmigen Blüten. Auch die Vogelwelt zeigt Anklänge an die Wälder Nordeuropas. Beispielsweise brütet in den Höhlen alter Kiefern der Raufußkauz.

Die Kiefer

Während die Kiefer als besonders kälteunempfindliche Baumart in Nordeuropa unbeeinflusst vom Menschen großflächig die Wälder beherrscht, tritt sie in Norddeutschland natürlich nur an Moorrändern und auf Dünen in Erscheinung. Der natürliche Wald Norddeutschlands wird dagegen überwiegend aus Rotbuchen gebildet. Die Heideaufforstungen im 19. und 20. Jahrhundert haben der Kiefer zu ihrer heutigen Verbreitung verholfen. Die Waldkiefer ist optimal an trockene Standorte angepasst. Die Nadelspitzen fördern die Taubildung und dienen so der zusätzlichen Wassergewinnung. Bei der Nährstoffaufnahme durch die Wurzeln sind der Kiefer Pilze wie der Fliegenpilz behilflich.

Normalerweise blüht eine Kiefer erstmals mit 30 bis 70 Jahren. Der schwefelgelbe Pollen wird vom Wind verbreitet und kann mehrere Kilometer weit fliegen. Dann kommt es im Frühling oft zum Phänomen des „Schwefelregens“: Überall setzt sich eine gelbliche Staubschicht aus Blütenpollen ab. Die Samen werden erst nach zwei Jahren reif. Im zeitigen Frühling des dritten Jahres geht an warmen Tagen ein Knistern durch die Kiefernkronen. Die Zapfen springen auf und entlassen ihre Samen, die wie kleine Propeller zu Boden gleiten.

Warum es in Schelploh zum Himmel stank

Wo heute östlich von Schelploh dichter Kiefernwald steht, hat sich zwischen 1888 und 1904 ein Zweigwerk der Farbenfabriken Friedrich Bayer & Co. Elberfeld befunden. Dort wurde ein Schlafmittel produziert, wobei schweflige, übelriechende Gerüche frei wurden, die bei ungünstigem Wind die Luft kilometerweit verpesteten. Zahlreiche Beschwerden gingen daraufhin beim Landratsamt Celle ein. Die des Jagdpächters Abercron vom 27.07.1889 hatte folgenden Wortlaut:

„Dem Königl. Landrathsamt verfehle ich nicht, Mitteilung davon zu machen, daß auf dem Hofe Schelploh der Geruch der Sulfonal-Fabrik ein derartiger ist, daß es jeder Beschreibung spottet. In meinem alten Schafstall, nur 20 Minuten vom Hofe entfernt und der Fabrik, ist der Unrath, der bekanntlich den größten Geruch verbreitet, in offenen Gruben stets gelagert. Kommt man unter dem Winde auf 1/2 bis 1 Stunde und noch weiter entfernt, so ist das eine Situation, die Ohnmacht erregend und Seins-Verwirrend wirkt, die man erleben muß, um einen solchen Zustand für möglich zu halten“.

Nach einem Brand 1904, der durch Kurzschluss der elektrischen Beleuchtung ausgelöst wurde, war nahezu das komplette Werk zerstört, da es nicht aus massiven Mauern aufgebaut war. Nur der gemauerte Schornstein blieb stehen, bis auch er von Pionieren gesprengt wurde. Daher finden sich im Wald mit Ausnahme einiger Fundamentreste keine Spuren der einstigen Anlagen mehr. Der Standort wurde nach dem Brand aufgegeben und die Produktion in Leverkusen fortgesetzt, wo noch heute die weltbekannte Firma Bayer ihren Sitz hat.

Das Wichtigste der Tour in Kürze

  • weitläufige, leicht hügelige Waldlandschaft
  • die "Magischen Orte"
  • Heidebach Lutter
  • urige Ortschaft Marwede mit historischer Wassermühle
  • Bach Schmalwasser