Was erwartet Sie auf dieser Radtour?
Im ersten Teil der 26km langen Tour werden Sie mit auf eine Reise in die ersten Jahrhunderte nach Christi Geburt genommen. Später geht es durch die malerische Natur der Südheide. Sie passieren einzigartige Naturschauplätze und historische Sehenswürdigkeiten und genießen die Ruhe am Heidebach Örtze.Verlauf des Radweges
Direkt am Startpunkt werden Ihnen auf einer Infotafel die Langobarden vorgestellt, die diese Gegend einst besiedelten. Etwas weiter gelangen Sie zur Fundstelle des so genannten "Langobardengrabes" mit weiteren Informationen hierzu. Im Anschluss geht es weiter bis nach Oberohe. Hier wurde bis zum Ende des 20. Jahrhunderts Kieselgur abgebaut.
Das nächste Highlight dieser Fahrradtour ist der "Wacholderwald in der Dübelsheide" bei Schmarbeck, der als schönster und größter Wacholderwald Niedersachsens bekannt ist und insgesamt ca. 20 Hektar einnimmt. Der Weg führt Sie weiter nach Schmarbeck. In dem kleinen Heidedorf kommen Sie vorbei an historischen Heidehöfen mit altem Eichenbestand. Die charakteristische Bauweise der hiesigen Häuser fand sich noch vor einigen hundert Jahren in der gesamten Südheide wieder. Als nächstes erreichen Sie Faßberg und kommen an der "Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin" vorbei.In der Ortschaft Poitzen gelangen Sie an die Örtze, der "Heide echtester Fluss" bevor Sie nach Müden (Örtze) kommen. Dieser Heideort lädt mit seinen gemütlichen Cafés und Restaurants zum Rasten ein, bevor es für Sie zurück zum Ausgangspunkt geht.
Hintergrund-Informationen zur Tour
Wer waren die Langbärte?
Einst bewohnten die Langobarden die Gegend um Gerdehaus. Übersetzt heißen sie die „Langbärte“; sie gaben dieser Radtour durch die Heide ihren Namen.
Beim Sandabbau wurde 1900 das Reitergrab von Hankenbostel, wie es in die Geschichte eingegangen ist, entdeckt und freigelegt. Die geretteten Grabbeilagen, wie wertvolle Reitersporen, eine aus Eisen hergestellte Schere und eine silberne Gürtelschnalle, lagern heute im Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover. Die Funde bezeugen, dass es sich bei dem Toten um einen wohlhabenden Reiter aus dem Stamm der Langobarden handelt und dass er im 2. Jahrhundert gelebt haben muss. Der germanische Stamm der Langobarden zog später weiter und gründete im 6. Jahrhundert ein Königreich in Italien.
Wacholderwald in der Dübelsheide
Zu den wichtigsten Naturdenkmalen Niedersachsens gehört der Wacholderwald in der Dübelsheide.
Zur Zeit der Heidebauernwirtschaft galt der Wacholder als Weideunkraut. Aber schon unsere Vorfahren schätzten das Holz des Wacholderstrauches als Heiz- und Räuchermaterial sowie zum Drechseln und die blauen Beeren sind bis heute als begehrtes Gewürz und als Rohstoff für die Herstellung von Gin bekannt. So waren die Wacholderbeeren schon im 19. Jahrhundert ein wichtiges Exportgut.
Im Mittelalter wurden die Pesthäuser mit Wacholderzweigen ausgeräuchert und zu allen Zeiten wurde die Zauber- und Heilpflanze im häuslichen Umfeld genutzt; vor Hexen, Teufeln und Geistern, aber auch Dieben und Schlangen sollte ein Zweig über der Tür schützen und die Pflanze galt als Spender für Leben und Gesundheit.
Besonders in der Dämmerung oder im Nebel nimmt der Wacholderwald mystische Strukturen an und bietet Stoff für heimische Geschichten.
In der heutigen Kulturlandschaft sind leider die nährstoffarmen und leichten Standorte, die Wacholder und Heide bevorzugen, nur noch selten zu finden, Kiefernwälder haben Überhandgenommen.
Das Wichtigste der Tour in Kürze
- Siedlungsregion der einstigen "Langobarden" mit Infotafeln
- schönster und größter Wacholderwald Niedersachsens
- Heidedorf Schmarbeck mit historischen Höfen
- Erinnerungsstätte Luftbrücke
- Fluss-Wald-Erlebnispfad
- Heidedorf Müden (Örtze)
- Länge des Radweges: 26km
Tipps zur Einkehr
Zu jeder Radtour gehören Pausen, in denen Sie neue Energie tanken und sich stärken können. Neben den Picknickplätzen entlang Ihrer Tour finden Sie in Müden (Örtze) und in Eschede Restaurants und Cafés, in denen Sie regionale Köstlichkeiten genießen können. So zum Beispiel das Restaurant Schäferstuben im Niemeyers Romantik Posthotel oder das Café Ole Müllern Schün in Müden.
Service-Hinweis
Eine Fahrrad-Reparaturstation befindet sich auf der Tour in Müden (Örtze) an der Historischen Wassermühle, Unterlüßer Str. 5, sowie am Rathaus Faßberg, Große Hauptstraße 40 – 44.
Streckenprofil Radweg
Überwiegend asphaltierte Wirtschaftswege, Radwege, befestigter Radwanderweg von Oberohe zum Wacholderwald und kurze Teilstücke auf unbefestigten Waldwegen mit sandigen Abschnitten
Ausgangspunkt
Parkplatz "Gerdehaus"
Position: N 52° 52.79073', E 010° 11.10764'
Ausstattung: Sitzgruppe mit Tisch, WC, barrierefreies WC, Fahrradbügel, gegenüber Grillhütte, 3 Sitzgruppen mit Tisch, Pumpe (kein Trinkwasser)
Anfahrtsbeschreibung: Den Parkplatz Gerdehaus erreichen Sie über die L 280 Müden (Örtze) Richtung Unterlüß, nach ca. 6 km in Gerdehaus rechts ab zum Parkplatz Gerdehaus. Sie erreichen den Parkplatz „Gerdehaus“ auch mit dem örtl. Beförderungsunternehmen CeBus Linie 261 aus Richtung Faßberg und Unterlüß und mit dem Bürgerbus Faßberg Linie 1. Die Haltestelle „Gerdehaus“ befindet sich an der L 280. Bis zum Parkplatz gehen Sie Richtung Gerdehaus ca. 6 Min. (500m).
Weitere Informationen und Tipps zu den Radtouren in der Südheide finden Sie auch im Region Celle Navigator.