



























Der 15km lange Rundwanderweg "Auf den Spuren der Geschichte" führt Sie durch Altencelle, dem ursprünglichen Celle.
Historische Wasserläufe, malerische Heidehöfe und die Ur-Siedlung "Kellu"
Das alte Celle mit seinem mittelalterlichen Ortskern und alten Hofanlagen wurde 992 erstmalig urkundlich erwähnt. An der Allerfurt lag der Ort verkehrsgünstig und wuchs in 300 Jahren zu einem bedeutenden Zoll- und Umschlagplatz heran. 1292 wurde Celle an seinen heutigen Standort verlegt. Die Konkurrenz zum nahegelegenen Kloster Wienhausen, die schlechte Verteidigungslage sowie die abnehmende Bedeutung der Schifffahrt auf der Oberaller hatten das Ende von Altencelle besiegelt. Dennoch wurde Altencelle nie ganz verlassen: so sind neben der ursprünglichen Kirche noch zahlreiche alte Hofstellen erhalten. Begeben Sie sich bei dieser Wanderung auf die Spuren der Geschichte: Ausgrabungsfunde erzählen aus der damaligen Zeit.
Auch landschaftlich hat diese Wanderung viel zu bieten: Neben uraltem Baumbestand aus knorrigen Eichen erwarten Sie auf diesem Wanderweg weite Blicke über die Allerniederung und eine bewaldete Düne.
Wegbeschreibung der Tour
Die Tour startet an einer kleinen Lichtung im Wald nordöstlich von Altencelle. Eine Übersichtskarte kennzeichnet den Startpunkt. Von hier folgen wir dem Osterbruch-Kanal, zunächst auf einem breiten Weg, von dem bald ein schmaler Pfad nach links abzweigt. Hohe Eichen, Kiefern und Birken säumen den Weg, während Blaubeerpflanzen den Boden bedecken.
Gesäumt von alten Eichen führt der Weg nach Süden entlang des Waldrands, mit wechselnden Ausblicken auf Wald und Felder. Bald verläuft er parallel zu den Osterloher Alpen, einem Sandhügel mit herrlicher Aussicht auf die Allerniederung. Die Wegweiser führen uns zum NABU-Projekt, um die Schönheit und Artenvielfalt der Renaturierungsflächen zu entdecken. Weiter geht es nach Osterloh, wo traditionelle Heidehöfe moderne Wohnhäuser treffen. Wir verlassen den Ort Richtung Süden, passieren das Osterloher Wehr und folgen der renaturierten Flussschleife der Aller über Felder und Wiesen.
Kurz vor Bockelskamp lädt ein überdachter Grillplatz zur Rast ein. In Bockelskamp biegen wir rechts ab und folgen dem Alten Bahndamm der Allertalbahn. Dieser 1913 eröffnete Abschnitt wurde bis 1993 für den Güterverkehr genutzt. Durch ein kleines Wäldchen erreichen wir offenes Feld und streifen das Industriegebiet von Altencelle, wo Landwirtschaft und Industrie aufeinandertreffen.
In Altencelle führt unser Weg am östlichen Ortsrand entlang mit Ausblicken auf Felder, Wiesen und den Flusslauf. Eine Infotafel gibt Einblick in die Geschichte Nienburgs, wo 2013/14 Überreste eines eisenzeitlichen Gehöfts entdeckt wurden. Durch das Neubaugebiet gelangen wir in den historischen Ortskern mit alten Heidehöfen und einem Platz für den jährlichen Dorfmarkt. Hofläden laden zum Einkauf regionaler Produkte ein.
Unsere Wanderung führt vorbei am Denkmal „1000 Jahre Altencelle“ zur Gertrudenkirche, deren gotische Elemente vom Wiederaufbau im 14. Jahrhundert zeugen. Archäologische Grabungen brachten neue Erkenntnisse über die frühere Ausdehnung Celles. In Altencelle lag einst die Brunonenburg, die den Siedlungsplatz „Kellu“ sicherte. Unscheinbare Teiche am Wegesrand sind Überreste der alten Flussschleife. Von der Allerbrücke aus genießen wir einen letzten Blick über den Fluss, der die Region seit Jahrhunderten prägt.