
Am Sonntag, 18. Mai, lädt das Museum Lüneburg zu einer besonderen Führung in die Welt der Archäologie ein:
Bei der Huldigungsfeier im Rathaus 1593 muss es zu tumultartigen Szenen gekommen sein. So wird berichtet, dass im Laufe der Feierlichkeiten zahlreiche schöne Schnapsgläser absichtlich zerschlagen wurden und zwei junge Männer alle Hände voll zu tun hatten, um den gewaltigen Glasbruch zu beseitigen. Ähnliche Exzesse sollen sich auch in den nachfolgenden Jahrhunderten noch mehrfach im Rathaus abgespielt haben. Und tatsächlich fanden sich bei der archäologischen Untersuchung einer Backsteinkloake in der Ratsdörnse mit über 20 zerschlagenen Schnapsgläsern mutmaßlich die letzten Reste dieser alkoholgeschwängerten Eskapaden. Wenngleich ein gepflegtes Feierabend-Bierchen den in der Archäologie beschäftigten Personen keineswegs fremd ist, sind eimerweise Schnappsgläser als Fundgattung doch eher ungewöhnlich. Dennoch hat die archäologische Forschung erstaunlich viel zum Alkoholkonsum vergangener Zeiten zu berichten. Wenn Sie also schon immer einmal gerne wissen wollten, warum wir heute von einem Zapfhahn sprechen oder was es mit einem “Gluck-Gluck-Gefäß“ des 17. Jhs. auf sich hat, dann kommen Sie am 18. Mai 2025 zur Sonntagsgeschichte vom Stadtarchäologen Tobias Schoo ins Museum Lüneburg.
Jeden Sonntag bietet das Museum Lüneburg um 15 Uhr besondere Führungen zu wechselnden Themen:
- Sonntag, 18. Mai: Von Zapfhähnen und Stiefel-Trinkern – Die Archäologie und der Alkohol
- Sonntag, 25. Mai: Sonderausstellung "Insektenbiografien aus Lüneburg"
- Sonntag, 1. Juni: Sonderausstellung "Surrender 45 – Lüneburg im Fokus der Weltöffentlichkeit" mit Hans-Joachim Boldt
Treffpunkt für den rund einstündigen Rundgang ist immer um 15:00 Uhr im Foyer des Museums an der Willy-Brandt-Straße 1. Die Teilnahme ist im Museumseintritt inbegriffen.