Kalkberg
Der Lüneburger Kalkberg, ein bedeutendes Naturdenkmal, bietet nicht nur eine malerische Aussicht, sondern auch eine faszinierende Geschichte. Im Mittelalter stand hier die Hliuniburg, die der Stadt ihren Namen gab. Erbaut um das Jahr 956 von Hermann von Billung und später von den Welfen übernommen, wurde die Burg 1370 im Zuge des Lüneburger Erbfolgekriegs zerstört, um den Braunschweiger Herzog Magnus Torquatus zurückzudrängen. Die Überreste der Hliuniburg können heute auf den Altartafeln in der St. Nicolaikirche bestaunt werden. Im Rathaus und im Museum Lüneburg sind zudem eine kunstvoll gearbeitete Tür und der älteste erhaltene Falttisch von 1330 ausgestellt.
Am 21. Oktober 1371 versuchte Herzog Magnus Torquatus, die Stadt zurückzuerobern. Doch die Lüneburger überlisteten ihn, indem sie die Stadtschlüssel übergaben, um dann im Morgengrauen ihre Stadt zurückzuerobern, während der Herzog und seine Soldaten sich in den Vorräten wälzten.
Der Kalkberg, der eigentlich Gipsberg heißen müsste, da er durch den darunter liegenden Salzstock Gips hervorbrachte, wurde bis 1878 abgebaut. Heute misst der Berg nur noch 58 Meter statt der ursprünglichen 80 Meter. Seit 1932 ist der Lüneburger Kalkberg als Naturschutzgebiet und Naturdenkmal geschützt, und er war das erste seiner Art innerhalb eines Stadtgebietes. Ein Besuch des Kalkbergs lohnt sich auf jeden Fall, denn von hier aus genießen Besucher eine atemberaubende Aussicht auf die Lüneburger Altstadt und die beeindruckende St. Michaeliskirche.