Die Hanse in Lüneburg
Lüneburg - Hansestadt
Seit Ende des Jahres 2007 darf Lüneburg sich offiziell wieder Hansestadt nennen. Nach einem aufwändigen Prüfungsverfahren stand fest: Lüneburg hat die historische Bezeichnung mehr als verdient.
Die Hansezeit
Dass Lüneburg in den mittelalterlichen Kaufmanns- und Städtebund der Hanse aufgenommen wurde, ist dem tief unter der Stadt liegenden Salzstock geschuldet. Salz war im Mittelalter sehr kostbar und wurde auch als „weißes Gold“ bezeichnet. So hatte Lüneburg lange Zeit die Alleinstellung als Salzlieferant im norddeutschen Raum inne.
Das in der Saline Lüneburg gewonnene Salz wurde vom alten Hafen aus auf dem Schiffsweg nach Lübeck gebracht, wo die Hanse Mitte des 12. Jahrhunderts ihren Anfang nahm, und von dort in alle Welt verschifft. Durch den regen Handel gehörte Lüneburg im 13. Jahrhundert der Sächsischen und später der Wendischen Städtegruppe an. Damit kam der Stadt eine bedeutende Funktion in der Vermittlung zwischen beiden Quartieren zu. Dass Lüneburg tatsächlich Vollmitglied der "Städtehanse" war, davon zeugt die Mitfinanzierung eines Feldzuges gegen Dänemark und die Teilnahme am Hansetag in Lübeck 1363.
Zwischen
1363 und 1530 hatte Lüneburg zahlreiche Vertreter zu Hansetagen und hansischen
Tagfahrten gesandt, selbst Hansetage ausgerichtet und weitere Mitglieder des
Städtebundes militärisch unterstützt. Bis ins 17. Jahrhundert blieb Lüneburg
der Hanse verbunden, ihre wirtschaftliche Blüte hatte die Stadt mit dem Verlust
des Salzmonopols jedoch schon hinter sich gelassen.
Noch heute zeugt Lüneburgs Stadtbild vom einstigen Reichtum und dem intensiven Handel des Städtebundes. Prächtige Giebelhäuser, mächtige Kirchen, das mittelalterliche Rathaus, der Alte Hafen mit dem berühmten Kran und dem historischen Kaufhaus zeugen von der aufregenden Vergangenheit der Stadt. Im deutschen Salzmuseum, das auf dem Gelände der alten Saline untergebracht ist, wird die Geschichte Lüneburgs zu Zeiten der Hanse anschaulich dargestellt.
Heute ehrt die Hansestadt Lüneburg einmal im Jahr ihre Sülfmeister, die im Mittelalter für die Salzgewinnung und damit für den Ruhm und Reichtum der Stadt maßgebend waren. Jedes Jahr im Herbst finden die Sülfmeistertage statt, ein großes mittelalterliches Spektakel rund um das Thema Salz.